Am 05.11.2019 trafen sich cirka 50 Senioren*innen der EVG Hamburg in den Geschäftsräumen der EVG in der Hammerbrookstraße 90, um gemeinsam mit der Sozialdemokratin der Hamburgischen Bürgerschaft Ksenija Bekeris unbenannt.jpg ksenija aund dem Sozialarbeiter beim Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" Stephan Karrenbauerunbenannt.jpg karrenbauer a in einem Gesprächs- und Informationsaustausch das Thema "Obdachlossigkeit  in Hamburg" zu erörtern.

Gleich zu Anfang stellte sich den Zuhörern die Frage, warum es im reichen Hamburg stetig wachsende Obdachlosenzahlen gibt? Warum lassen sich in Hamburg nicht ausreichend kleine Container mit Zwei-Betten-Belegung aufstellen? Was bedeutet Obdachlosigkeit? Die Diakonie Deutschland versucht es mit folgenden Sätzen zu erklären: "Als obdachlos werden Menschen bezeichnet, die im öffentlichen Raum wie beispielsweise in Parks, Gärten, U-Bahnhöfen, Kellern oder Baustellen übernachten oder über die jeweiligen Ländergrenzen der Sicherheit und Ordnung vorübergehend untergebracht sind". Um diese Interpretation zu verstehen, hat Ksenija Bekeris versucht, den Anwesenden die Inhalte des Winternotprogramms 2018 / 2019 zu vermitteln. Das Winternotprogramm ist bemüht, die städtischen Einrichtungen für die ärmsten unserer Mitbürger 16 Stunden pro Tag witterungsunabhängig geöffnet zu halten. Es sollen keine "Schlafsäle mit mehr als 4 bis maximal 6-Betten Belegung mehr vorgehalten werden. Die Sozialberatung, der Dolmetscherdienst, ein umfassender Sicherheitsdienst wie auch die Beistellung abschließbarer Schränke und eigener Betten soll kontinuierlich verbessert werden.

Diesen lobenswerten Bemühungen der Stadt hält Stephan Karrenbauer entgegegen, dass beispielhaft die Situation bei den Wärmestuben, derzeit gibt es 100  Plätze, allerdings ohne dass diese mit Betten versehen sind, verbesserungswürdig ist.  Man sollte auch keine "Zwangsberatung" durchführen, um Ansätze auf Wiedergewinnung der Selbständigkeit und Verbesserung des Selbstwertgefühls zu verbessern und zu erreichen. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der Verkauf des "Hinz&Kunzt" Magazins, welcher derzeit von 530 Verkäufer*innen betrieben wird. Ins Bewusstsein gerückt  und unterstützungswert führt Stephan Karrenbauer auch die erfolgreiche Petition der Flaschensammelaktion auf dem Hamburger Flughafen an, wie auch der Verkauf nicht zu veräußernder Brote vom Vortag in der Bäckerei Junge in Lohbrügge und  der Einsatz der "Kältemaus" im Stadtgebiet Hamburgs.

Es gibt gute Ansätze auf dem Gebiet zur Verbesserung der Situation unserer Obdachlosen, aber sie reichen bei weitem immer noch nicht aus.

Der Austausch von Argumenten zwischen Frau Bekeris und Herrn Karrenbauer hätte noch beliebig fortgesetzt werden können, wenn nicht die Uhr der Diskussionsrunde ein Ende vorgegeben hätte. So endete der Vormittag mit einer großzügigen Spende der Anwesenden für die Obdachlosen von Hinz&Kunzt gegen 12:00 Uhr, und man ging teilweise mit bedrückendem Gefühl nach Hause.