Liebe EisenbahnerInnen,

Ralf Ingwersen, unser Ortsverbandsvorsitzender der EVG in Hamburg, ist einer Einladung der EVG Senioren Hamburg gefolgt, und er hat viele ehemalige  Eisenbahner veranlaßt, die Gelegenheit zu nutzen, das Gespräch mit ihm zu suchen.

Ralf gab uns einen Überblick über Dinge mit aktuellem Charakter und Belange, die in naher Zukunft auf uns als Gewerkschaft zukommen werden.

Aufgrund von anstehenden Neuwahlen, informierte uns Ralf, dass sich alle Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands wieder zur Wahl stellen werden. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass  Martin Burkert, Mitglied des GV EVG, derzeit noch Mitglied im Deutschen Bundestag und Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur,  wieder für den Bundestag kandidieren aber alle sonstigen politischen Ämter aufgeben wird. Er will sich künftig mehr auf seine Arbeiten in der EVG konzentrieren.

dsc 6473 kopieRalf IngwersenZur Tarifpolitik wird uns das Thema "Arbeit 4.0" sehr stark mit anstehenden Arbeiten belegen. Die Digitatisierung hat sich bei der DBAG eingestellt und die EVG reagiert bereits jetzt in hierfür extra eingerichteten Arbeitsgruppen. Als Erfolg kann die EVG ihren zurückliegenden Tarifvertrag zum Thema Urlaub (Wahlmodell) verbuchen. Von der Möglichkeit mehr Jahresurlaub zu nehmen, statt  Kürzung der wöchentlichen Arbeitszeit oder mehr Geld zu verlangen, haben sich 56 %  unserer EVG Kollegenschaft für den erhöhten Jahresurlaub entschieden. Der Tarifvertrag hat Nachahmungscharakter.

Festzustellen ist auch, dass sich im DB Konzern Schwierigkeiten auftun. So hat sich beispielhaft DB Cargo mit der "Schienenmaut" zu befassen. Schwierigkeiten sind auch im Schienenpersonen Nahverkehr (SPNV) festzustellen, denen man kurzfristig begegnen muss.

Im sozialen Bereich macht die KVB von sich reden. Erstattungszeiten von mehr als 28 Tagen sollten nicht die Regel werden. Auf die Personaldefizite ist man an kompetenter Stelle vorstellig geworden. Die derzeitige und künftige Rente so Ralf, sei bei den EVG Senioren in guten Händen. Ziel muss es sein, dass sie auch künftig für jede Rentnerin, jeden Rentner  auskömmlich sein muss, um Alterarmut wirksam zu begegnen.

In die Zukunft gerichtet, mit Blick auf das Jahr 2030, wird es auch bei der Bahn gravierende "Weichenstellungen" geben. Für die EVG gilt: "Wir leben Gemeinschaft". Bedenklich scheint hierbei, dass die DB AG zur Behebung des Personalmangels in ihrem Unternehmen verstärkt auf sogenannte "Quereinsteiger" setzt. Wir als Gewerkschaft setzen dabei so Ralf, auf Förderung und Weiterbildung der Jugend , der Quereinsteiger und der älteren Mitarbeiter. Das hat zur Folge, dass Arbeitsbedingungen besser gestaltet und angepasst werden müssen.

International ist die EVG gut eingebunden. Sowohl in der Europäischen Transportarbeiter Föderation (ETF), 41 Mitgliedsländer mit 2,5 Mio Mitgliedern, als auch in der Internationale Transportarbeiter Föderation (ITF), 150 Ländern mit 16,5 Mio Mitgliedern, sind wir als EVG gewerkschaftlich vertreten.

Eine leidenschaftliche Diskussion der anwesenden Mitglieder schloss sich an, bevor wir Ralf mit sehr viel Beifall entlassen haben.