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Müssen wir uns schämen?

Wofür? Für die GDL? Für den Vorsitzenden Weselsky? Das mag jeder für sich selbst entscheiden. Müssen wir uns schämen für den Menschen Weselsky?

Ja!  Was ist passiert? Am 27.08.2014 äußert er sich auf einer GDL Veranstaltung in Fulda öffentlich zu einer Karikatur, die den Arbeitsdirektor und Personalvorstand der DB AG, Herrn Weber,in einem Bett mit Alexander Kirchner zeigt. Er sagt folgendes: "Was jetzt kommt, ist grenzwertig. Wenn sich zwei Kranke miteinander ins Bett legen und ein Kind zeugen, da kommt von Beginn an was Behindertes raus." Der Eingangssatz belegt eindeutig die überlegte Vorsätzlichkeit und die Charakterstruktur des Vortragenden.Was kann der einzelne Lokführer für die Ungeheuerlichkeit seines Gewerkschaftsvorsitzenden? Nichts, gar nichts. Entgleisen Politiker nicht ständig bei öffentlichen Auftritten? Was kann das Mitglied als Mensch für seinen Interessenvertreter? Viel! Sehr viel, er kann der Person seine Zustimmung oder Abscheu signalisieren, deutlich machen. Hier wird vorsätzlich und ganz eindeutig auf den Wert  behinderten Lebens abgehoben, hier werden behinderte Menschen als minderwertig geächtet. Hier hebt die Euthanasie ihren Kopf. Es zeigt sich, die Ideologie einer noch nicht lange vergangenen Zeit geistert noch immer in den Köpfen der Jetzigen, nicht in jedem Lokführerkopf, nicht in jedem Eisenbahnerkopf, aber auch nicht in weniger Köpfen als in denen der Gesamtbevölkerung. Rechtsradikalismus wird wieder zu einem starken Problem. Ich weigere mich, immer noch zu sagen: diesen Radikalismus muss unsere Demokratie aushalten können, mit diesen Rechtsradikalen müssen wir zu Leben lernen. Nein, wir müssen nicht, nein,wir wollen nicht. Ja,wir müssen Ihnen entgegen treten, wo jeder Einzelne Ihnen begegnet.Gelegentlich müssen im öffentlichen Leben Stehende die Konsequenzen für ihr Handeln ziehen. Dann,wenn ihre Gefolgschaft die Geschehnisse für nicht mehr vertretbar halten. Gerade hat eine Person die Folgen spüren müssen. Sie hat allem Anschein nach nur ihre Kompagnons übers Ohr gehauen. Nicht gerade schön, aber eben auch nur über den Löffel balbiert. Was bedeutet das gegen die Verunglimpfung einer ganzen Menschengruppe? Verdammen wir nicht fälschlicherweise unsere Kolleginnen und Kollegen aus der GDL, lassen wir den Menschen die Gelegenheit, ihre Menschlichkeit deutlich zu machen. Mögen sie so verächtlich gegen jene sein, wie die gegen das Leben sind.                                                   Siegfried Pawlitz

 

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